Die Papiermühle in Niederzwönitz ist die älteste, noch funktionstüchtige Papiermühle Deutschlands. Schauen Sie dem Papiermüller über die Schulter, wie er Wasserzeichen in die Papierbögen zaubert und erleben Sie den Arbeitsalltag in einer kleinen Pappenfabrik zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Highlights
- Papier- und Pappenherstellung
- Funktionstüchtiger Maschinenpark
- Arbeiten, Leben und Wohnen in einem Familienbetrieb in den 30er Jahren
- Regelmäßige Sonderausstellungen zu Themen rund um die Themen Pappe und Papier
Informationen
Die Papiermühle in Niederzwönitz ist die älteste, noch funktionstüchtige Papiermühle Deutschlands und zählt als assoziiertes Objekt zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušné hory. In der Schöpfwerkstatt werden die Anfänge der Papierherstellung begreifbar. Büttenpapier und Wasserzeichen spannen den (Papier-)Bogen zum Bergbau, der gut dokumentiert werden musste und dafür reichlich Papier benötigte. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier handgeschöpftes Büttenpapier aus Hadern und Lumpen hergestellt. Mit der Industrialisierung erfolgte die Umstellung auf Pappenproduktion von Hart- und Graupappen, die vorwiegend in der Schuh-, Sitzmöbel- und Verpackungsindustrie zum Einsatz kamen. Nach der Stilllegung des Betriebes im Jahr 1973 erfuhren die historischen Produktionsanlagen eine umfassende Restaurierung und sind seit der Museumsgründung 1984 der Öffentlichkeit zugänglich. Die durchgängige Nutzung seit 1568, letzthin als Pappenfabrik, macht die Papiermühle zu einem authentischen Schauplatz der Papier- und Pappenherstellung. Im Innern des imposanten Fachwerkgebäudes befindet sich der komplette, funktionstüchtige Maschinenpark der Pappenfabrik. Kugelkocher, Kollergang, Holländer, Pappenmaschine, Nasspresse und Walzwerk werden über Transmissionen mit Wasserkraft und Motoren angetrieben. Nach einer Neukonzipierung der Dauerausstellung und Wiedereröffnung 2020 sind neben den originalen Produktionsräumen die Wohnräume der Papiermüller erlebbar. Hier erfahren die Besucher wie das Arbeiten sowie Leben unter einem Dach die Menschen und die Mühle gleichermaßen prägten. Die Zeitreise durch die Produktions- und Wohnbereiche entführt ins Jahr 1938, das Jahr, in dem das Walzwerk den Maschinenpark vervollständigte. In der ‚Guten Stube‘ steht ein sprechendes Sofa, das, sobald darauf Platz genommen wird, Kindheitserinnerungen der jüngsten Tochter des letzten Besitzers wiedergibt. Neu ist auch die ‚Pappothek‘ im ehemaligen Altpapierlager, die sich nicht nur mit dem letzten, 100 Jahre andauernden Kapitel der Papiermühle als Pappenproduktionsstätte beschäftigt, sondern eine kleine multimediale Forschungsstation zum Werkstoff Pappe darstellt. Die grau bis bunte Welt der Pappe ist in Schubläden, Vitrinen und Medienstationen zu erkunden. Bei einem Rundgang im Außengelände der Papiermühle sind das Wehr, der Mühlgraben und das oberschlächtige Wasserrad zu entdecken.
Kontakt
Heimatwelten Zwönitz
Technisches Museum Papiermühle
Niederzwönitzer Straße 62a
08297 Zwönitz
Telefon: 037754 2690
E-Mail: papiermuehle@zwoenitz.de