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Schloss Colditz

Auf eine bewegte Geschichte schaut es herab, das fast tausendjährige Schloss zu Colditz. Wirklich bekannt wurde es als Gefangenenlager für alliierte Offiziere im 2. Weltkrieg und vor allem durch deren Fluchtversuche.

Highlights

  • Baugeschichte
  • »Fluchtmuseum«

Informationen

Auf eine bewegte Geschichte schaut es herab, das fast tausendjährige Schloss zu Colditz, dessen markante Fassade das Bild der Stadt nachhaltig prägt. Aus dem Dunkel der Geschichte tritt Colditz im Jahre 1046: Agnes von Poitou erhält Colditz als Geschenk von ihrem Gemahl Kaiser Heinrich III. Im Jahr 1083 gelangte die Burg in den Besitz von Wiprecht von Groitzsch, der in der Anlage vermutlich erstmals steinerne Gebäude errichteten ließ.

Im Jahr 1147 erwirbt Friedrich, Herzog von Schwaben, der spätere Kaiser Friedrich I. Barbarossa, die Burg und nutzte sie als Basis beim Ausbau des Reichslandes Pleißen. Aus den zur Verwaltung eingesetzten Ministerialen ging das Geschlecht von Colditz hervor. Die ringgestaltige Burg dürfte damals schon in etwa die Ausmaße des heutigen Hinterschlosses eingenommen haben. Erst im Jahr 1404 gelangte das Schloss durch Kauf in den Besitz der Wettiner.

Im Verlauf der Hussitenkriege wurde die Schlossanlage 1430 fast komplett zerstört. Mit Kurfürst Ernst von Sachsen begann der Wiederaufbau. 1504 erfuhr das Schloss abermals eine Zerstörung durch ein Schadensfeuer: Ein Bäckerbursche soll durch Unachtsamkeit sowohl Schloss als auch Teile der Stadt in Schutt und Asche gelegt haben.

Abermals erfolgte der Wiederaufbau unter Friedrich dem Weisen, der hier ein prächtiges Jagdschloss samt Tiergarten – besetzt mit Dam- und Rotwild – herrichten ließ. Bis 1753 als kurfürstlicher Hof genutzt, wurde das Schloss nach dem Siebenjährigen Krieg aufgegeben.

Als Nachnutzung folgten um 1800 das »Kreis-Armen- und Arbeitshaus« und ab 1829 eine »Landesanstalt für unheilbar Geisteskranke«. Die sächsische Landesanstalt nahm in Deutschland schnell eine führende Rolle ein. So zeichnet Colditz für wesentliche Impulse in der Entwicklung der Therapie verantwortlich.

Richtig bekannt hingegen wurde das Schloss durch Ereignisse der jüngeren Geschichte. Im Verlauf des 2. Weltkrieges als Gefangenenlager für alliierte Offiziere eingerichtet, erlebte es trotz steil abfallender Felsen und Stacheldraht über dreihundert Fluchtversuche, die den Ruhm des Schlosses – vor allem im angelsächsischen Raum – nachhaltig begründeten.

Beeindruckende Zeugnisse dieser Zeit – hauptsächlich die teilweise offen stehenden Fluchttunnel – können noch heute im Schloss besichtigt werden.

Kontakt

Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH
Schloss Colditz
Schlossgasse 1
04680 Colditz

Telefon: 034381 55151
Fax: 034381 55141
E-Mail: info@gesellschaft-schloss-colditz.com

Website: www.schloesserland-sachsen.de

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