Freitag, 1. Dezember 2023, 9.30-16.30 Uhr, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Grimmaische Str. 6, 04109 Leipzig
Ob Mitteldeutsches oder Lausitzer Revier: Ostdeutsche Landschaften sind geprägt vom Braunkohletagebau – in Form aktiver Tagebaue wie in Profen und Welzow-Süd oder auch in Gestalt der Folgelandschaften wie den Seen im Süden Leipzigs. Wie gehen die Menschen vor Ort mit dem Erbe um, wie erleben sie Heimatverlust und Strukturwandel? Welche Herausforderungen sind mit der Braunkohleförderung in Ostdeutschland in Zukunft verbunden? Wie könnte an die geschundenen Landschaften, die verlorenen Orte, die gebrochenen Berufswege in einer Nach-Braunkohle-Ära erinnert werden? Die Tagung geht diesen und weiteren Fragen nach und blickt dabei ebenso auf die DDR-Braunkohlegeschichte wie auf Gegenwart und Zukunftsperspektiven.
Vorträge, Diskussionen und Workshops bieten interdisziplinäre Annäherungen an das Thema und Raum für Vernetzung und Austausch.
Die Tagung richtet sich an alle Interessierten. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten: anmeldung-zfl@hdg.de oder Telefon 0341-2220-400.
In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung
PROGRAMM
9.30 Uhr
Herzlich willkommen!
Anmeldung und Get-together – Kaffeebar im Foyer
10.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Uta Bretschneider (Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig)
Grußwort
Simon Lengemann (Leiter des Fachbereichs Politische Bildung in Veränderungsprozessen bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Gera)
„Schwarzer Herbst“
Dr. Andreas Apelt
Lesung aus dem noch unveröffentlichten Roman
ERINNERUNG/VERGANGENHEIT
10.45 Uhr
Impuls: „Die Braunkohle – vom Arbeitsplatzgarant zur Musealisierung?“
Dr. Martin Baumert (Historiker und Gründungsmitglied des DokMitt e. V., Leipzig)
11.00 Uhr
Diskussion
Prof. Dr. Andreas Berkner (Leiter der Regionalen Planungsstelle des Regionalen Planungsverband (RPV) Leipzig-Westsachsen)
Ulrike Kalteich (Leiterin der Geschäftsstelle der Kulturstiftung Hohenmölsen)
Dr. Jan Kellershohn (Referent für Neueste Geschichte/Zeitgeschichte, Institut für Landesgeschichte des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale))
Dr. Grit Lemke (Autorin und Filmemacherin, Berlin/Hoyerswerda)
Moderation: Dr. Jenny Hagemann (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Serbski institut z. t./Sorbisches Institut e. V., Bautzen/Budyšin)
12.00 Uhr Mittagspause/Catering
GEGENWART/ZUKUNFT
12.45 Uhr
Impuls: „Die Gesellschaft des Verschwindens … und der Wiederkehr: Transformation, Landschaft, Politik“
Prof. Dr. Raj Kollmorgen (Professor für Management sozialen Wandels an der Hochschule Zittau/Görlitz)
13.00 Uhr
Diskussion
Iris Böhm (Doppelblockmeisterin im Kohlekraftwerk Jänschwalde)
Prof. Dr. Carsten Drebenstedt (Professor für Bergbau-Tagebau an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, angefragt)
Friederike Kaltofen (Pfarrerin der Gemeinde Groitzsch/Pödelwitz)
Moderation: Claudia Euen (MDR)
14.00 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick
Dr. Uta Bretschneider
Präsentation des Graphic Recordings
14.15 Uhr
Kaffeepause
14.45 Uhr
„Umweltpolitik in der DDR und ihre Folgen“
Kurzbegleitung in der Dauerausstellung
15.15 Uhr
Workshop 1: „Transformationsprozesse: Landschaften, Orte, Menschen“
Prof. Dr. Raj Kollmorgen
Workshop 2: „Wissenschaft, Industriekultur, Klimawandel? Perspektiven und Konflikte nach der Braunkohle“
Dr. Martin Baumert
Präsentation: „Von ‚Mondlandschaften‘ zum Leipziger Neuseenland zwischen Landschaftswandel, Strukturstärkung und Kohleausstieg“
Prof. Dr. Andreas Berkner
16.15 Uhr
Vernetzungen: Ausklang im Foyer
Auftakt zur Tagung: Dienstag, 28. November 2023, 19.00 Uhr, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Gundermann Revier
Dokumentarfilm (Deutschland, 2019, 97 Min, Regie: Grit Lemke)
Filmvorführung und Gespräch
Mit der Regisseurin Dr. Grit Lemke (Hoyerswerda) und dem Film- und Medienwissenschaftler Dr. Andreas Kötzing (Historiker, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Dresden)
Begleitprogramm zur öffentlichen Tagung „Verschwundene und verschwindende Orte. Folgen der Braunkohleförderung in Ostdeutschland“
In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung